Unsere Geschichte

Abschnitte unserer Geschichte

Die ersten Jahre nach der Gründung 1870

Am 15. Mai 1870 fanden sich einige Feldmochinger zusammen, um eine freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen. Entsprechend den seinerzeitigen Verhältnissen war diese nur mit dürftigen Geräten ausgestattet, um dem Feuerteufel mit Wasserfässern und Ledereimern zu Leibe zu rücken.

Als Gründungsmitglieder sind bekannt: Krammer Anton, Bürgermeister; Kaiser Josef, Gastwirt; Streifer Georg, Ökonom, der auch bis zum Jahre 1878 der erste Kommandant war.

Die neugegründete Freiwillige Feuerwehr in Feldmoching zählte zu den bis dahin 17 sogenannten „Dorffeuerwehren“ der Bezirksämter München rechts und links der Isar. Diese jungen Wehren hatten ihre Sorge auf Uniformierung und Ausrüstung sowie auf fleißige Ausbildung für den neuen Dienst zu richten und damit eine ernste Aufgabe zu lösen. Ein solches Streben fand auch damals schon nicht immer die gewünschte und berechtigte Unterstützung.

Die Feldmochinger haben sich bald dem Münchner Feuerwehrverband angeschlossen und am 4. Juni 1871 die erste Halbjahresversammlung in Nymphenburg besucht. Unter Vorsitz des Landesvorsitzenden Herrn Jung waren bei dieser Versammlung bereits 400 aktive Feuerwehrmänner anwesend.

Man machte sich auch gleich ans Planen für ein Spritzenhaus. Im September 1874 lag der erste Kostenvoranschlag vor. Doch bis zur Umsetzung benötigte es noch einige Jahre und einige Brände. Im Juli 1880 konnte schließlich der Bau beginnen. In der Straßengabelung zwischen der Kirche und dem Wirtshaus Kaiser entstand das „Feuerrequisiten- und Waaghaus“. Es wurde jedoch schon bald zu klein und musste 1888 vergrößert werden.

Zur Gründungszeit verfügte Feldmoching über vier große Holmleitern, sechs Feuerhacken und eine Druckspritze.

Am Beginn des 20. Jahrhunderts

Am 19. Mai 1901 wurden die Ausrückebezirke für die verschiedenen Feuerwehren festgelegt. So mußte Feldmoching auch nach Ludwigsfeld, Milbertshofen, Moosach, Oberschleißheim, Unterschleißheim und Karlsfeld ausrücken. Außerhalb des Ausrückebezirks waren die nächstgelegenen Fuerwehren im Bedarfsfalle telegraphisch, telephonisch oder durch Feuerreiter zu rufen.

Die Feldmochinger Feuerwehr war ein ständiger und beachteter Besucher von Feuerwehrversammlungen und Feuerwehrtagen. Am 2. Mai 1902 fand eine Bezirksfeuerwehr-Versammlung in Feldmoching statt. Anwesend waren der Kgl. Regierungsrat Geis, Assistent Fried und 37 Delegierte des Verbandes München I. Bei der Bezirksfeuerwehr-Versammlung am 8. Mai 1910 in Ludwigsfeld hatte sich Feldmoching, nun schon mit I. und II. Kompanie, zur Inspektion zu stellen. Der Vorsitzende Haggenmüller gab über die erreichten Leistungen eine ganz zufriedenstellende Kritik ab und ermunterte zu weiterer Tätigkeit. In den Bezirksfeuerwehr-Ausschuss wurde der Feldmochinger Heimerl gewählt.

Waren die einzelnen Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks bisher verschieden bekleidet - Feldmoching mit grauen Tuchjoppen und schwarzem Kragen, Dienstmützen mit Wachsleinwandüberzug - so wurde auf Grund eines Beschlusses vom 8. September 1905 bei der Landesfeuerwehr-Versammlung zu Passau auch im Bezirksverband München die einheitliche Uniform eingeführt: Helme aus Messing, Uniform aus schwarzem Tuch, persönliche Ausrüstung wie Gurten-, Hacken- und Leinenmaterial. Die somit vorgeschriebene Uniformierung konnte in Feldmoching 1910 verwirklicht werden.

Als 1913 das Gemeindehaus an der Ecke Haupt-/Bahnhofstraße (heute Feldmochinger Str./Josef-Frankl-Str.) entstand, errichtete man dort auch gleich eine neue „Feuerlöschrequisitenhalle“, in der noch heute die Löschfahrzeuge untergestellt sind.

Nach einer Brand-Tabelle für die Jahre 1903 bis 1924 des Bezirksverbands München-Land steht Feldmoching neben Ismaning hinter Pasing an 2. Stelle mit insgesamt 22 Bränden. Davon entfallen allein auf die Jahre 1907 und 1908 je vier Brände.

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Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg

Betrug der Mannschaftsstand 1914 noch 146 Mann, so war er im Jahre 1918 auf 108 Mann abgesunken. 11 Mitglieder fanden den Tod auf fernem Schlachtfeld oder wurden vermisst.

Bis zum Jahre 1924 wuchs die Zahl der Aktiven nach dem Kriegsende mit Revolution und Inflation stetig auf 160 Mann an. Inzwischen war auch die Ausrüstung wesentlich verbessert worden. Die Feldmochinger Wehr verfügte nun über eine Balanceleiter, eine Leiter mit Stützstangen, zwei Saug- und Druckspritzen und eine Druckspritze. Die erste Motorspritze von Magirus konnte am 19. Dezember 1924 in Dienst gestellt werden.

Zur Erweiterung der Einsatzkraft und des Einsatzbereiches wurden in der Lerchenau und in der Fasanerie-Nord eigene Feuerwehren gegründet. Für die Fasanerie konnte ein Geräteshaus erbaut und am 3. Juli 1937 eingeweiht werden. Als Löschgerät kam eine Saug- und Druckspritze aus Feldmoching zur Verwendung.

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Die Eingemeindung Feldmochings 1938

Mit der Eingemeindung Feldmochings am 1. April 1938 verlor auch die Freiwillige Feuerwehr Feldmoching ihre Eigenständigkeit. Sie wurde als „Löschgruppe Feldmoching“ der Freiwilligen Feuerwehr München angegliedert.

Im Vertrag über die Eingemeindung findet sich unter „§26 Feuerwehrwesen“ folgender Wortlaut:

„Den Feuerschutz im künftigen Stadtteil Feldmoching übernimmt grundsätzlich die Berufsfeuerwehr München. Die Abteilung Feldmoching der Freiwilligen Feuerwehr Feldmoching wird als neuer Halblöschzug in die freiwillige Feuerwehr München eingereiht. Eine baldige Ersetzung der vorhandenen Kraftspritze durch eine Kraftfahrspritze wird vorgesehen. Die Abteilung Fasanerie-Nord und Lerchenau der freiwilligen Feuerwehr Feldmoching bleiben als Trupps des Halblöschzugs Feldmoching solange bestehen, bis die Ausrüstung dieses Halblöschzugs mit einer Kraftfahrspritze durchgeführt ist. Von diesem Zeitpunkt ab werden die Trupps unter Übernahme der Kraftfahrspritze Fasanerie-Nord an den Halblöschzug Feldmoching als zweites Gerät ebenfalls in den Halblöschzug überführt. Die Abteilung Harthof der freiwilligen Feuerwehr Feldmoching wird in den Halblöschzug 9 (Milbertshofen) der freiwilligen Feuerwehr München überführt, der die Löschhilfe in dem Ortsteil Harthof übernimmt.“

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Die Zeit des 2. Weltkriegs und die ersten Nachkriegsjahre

Während die älteren Jahrgänge 1939 zum SHD (Sicherheits- und Hilfsdienst) abgestellt wurden, leisteten die verbleibenden jüngeren Wehrmänner weiter ihren Dienst bei Bränden und Fliegerangriffen. Im Januar 1945 waren von den 66 Feldmochinger Feuerwehrmannen 29 der Wehrmacht, 10 dem SHD bzw. der Luftschutzpolizei zugeordnet, wie sich diese Formation später nannte. Fünf waren gefallen.

Schon bald nach dem Kriegsende fanden sich wieder Idealisten aus Kameraden der ehemaligen Wehr und hilfsbereite junge kräfte zusammen. So konnte am 6. Januar 1946 bei Anwesenheit des damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr München, Herrn Wislsperger, die Löschgruppe Feldmoching unter der Führung von Oberbrandmeister Anton Hölzl neuen Aufgaben entgegentreten. Die Zahl der aktiven Mitglieder einer Löschgruppe war durch die seinerzeitige Militärregierung auf 22 Mann beschränkt. Doch der eiserne Wille war das Fundament für Zusammenhalt und Einsatzbereitschaft.

Die gesamte persönliche Ausrüstung und die Löschgeräte waren in den Nachkriegswirren abhanden gekommen. Die Stadtverwaltung konnte dem auch nicht in erforderlichem Maße abhelfen. Doch Feldmochings Bürger hielten zu ihrer Wehr und halfen mit Geldspenden zur Deckung der notwendigen Anschaffungen. Als dann ein offenes Löschfahrzeug der städtischen Branddirektion den Feldmochingern zugeteilt wurde, hingen sich die Wehrmänner gerne in die Riemen, um schnellstens an die Brandstelle zu kommen und dort ihren Eifer und ihr Können unter Beweis zu stellen.

Wer diese turbulenten Jahre mit ihren Notständen noch in Erinnerung hat, kann ermessen, welche Anforderungen vielseitiger Art und selbstloser Einsatz von den Kameraden gefordert wurden.

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